Ein Besuch beim Papst, ganz viel Eis und ein kleiner Delfin
Am Sonntag, den zweiten Oktober, war es endlich so weit: wir, die rund 20 Messdienerinnen und Messdiener aus den Gemeinden St. Rochus und Augustinus und St. Thomas Morus traten zusammen mit einigen anderen Gruppen die lange Reise an. Voller Vorfreude und Spannung stiegen wir in den Bus und kamen nach einer ziemlich langen Nacht in Rom an. Trotz verfahren des Busfahrers auf eine Brücke, die für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt war.
Nachdem wir nach einer kurzen Wartezeit unsere Zimmer beziehen und uns von der langen Reise erholen konnten, stand auch schon der erste Programmpunkt an. Wir fuhren mit der Metro zur Kirche St. Paul vor den Mauern. Dort versammelten sich alle 2000 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Erzbistum Köln, die auch nach Rom reisten, um eine gemeinsame Eröffnungsmesse zu feiern.
Es war sogar ein Stargast vor Ort. Ob das dortige Klientel ihn an solchen ansah, ließ sich am nächsten Tag in diversen Zeitungsberichten nachlesen.
Trotz all dem war es ein schönes Gefühl, sich mit so vielen Messdiener*innen zu versammeln und gemeinsam eine Messe zu feiern. Dass alle dabei ihr Messdienergewand trugen, verstärkte das Gemeinschaftsgefühl und spätestens beim Singen der Lieder (die jeder sowieso auswendig konnte) stieg die Stimmung höher als der Weihrauch.
Den aufregenden ersten Tag ließen alle mit ihrer ersten Pizza und einem ersten Eis ausklingen.
Den Dienstag begannen wir mit einer kleinen Sporteinheit. Wir machten uns auf, in den nicht allzu bedeutungslosen Ort, den Vatikan. Dort besichtigten wir den Petersdom, welcher so manchen zum staunen brachte. Vor allem aber die Aussicht, die wir von der Kuppel aus genießen konnten. Die haben wir uns nach 551 Stufen nach oben aber auch verdient!
Am Nachmittag trafen wir Pfarrer Harth, welcher uns eine kleine Stadttour durch Rom bot, wir besuchten beispielsweise das Pantheon und die Piazza Navona.
Nach so vielen Metern hatten wir uns ein weiteres Eis verdient und mussten uns zwischen 150 Eissorten entscheiden, was nicht allen leichtfiel.
Im Laufe des Tages wurde uns auch klar, dass unsere Gruppe einen Namen brauchte. Ohne große Diskussionen kamen wir auf den Namen „die Flippers“. Wenn jemand „die Flippers“ rief, so schallte es von der ganzen Gruppe: „Wir sagen Dankeschön- 40 Jahre die Flippers“. Dieser Ruf wurde so einige Male während der Fahrt wiederholt.
Am Abend stand noch etwas auf dem Programm: alle Messdienerinnen und Messdiener aus dem Erzbistum Köln versammelten sich im Vatikan, um eine Lichterprozession zu feiern. Alle bekamen eine Kerze, und bei beginnendem Sonnenuntergang und viel Gesang genossen wir eine sehr schöne Atmosphäre.
Den Mittwochmorgen begannen wir mit einem kleinen Karnevalszug. Es war nicht wirklich ein Karnevalszug, es war die Papstaudienz. Es wurden jedoch viele Karnevalslieder von dem Altstädter Köln 1922 e.V. gespielt, als der Papst im Papamobil umherfuhr, was natürlich die Stimmung deutlich hebte. Nach der Papstaudienz genossen wir etwas Freizeit, es wurde wieder viel Eis gegessen, um uns dann später in der Kirche Santa Maria in Trastevere mit Pfarrer Harth zu treffen. Wir feierten eine kleine, aber schöne Messe mit unserer Gruppe. Danach besuchten wir noch das Kloster Santa Cecilia. Am Abend sind wir mit der ganzen Gruppe zusammen Pizza und Pasta essen gegangen und dabei wurde auch das eine oder andere Mal unser Flipper Ruf gesungen.
Am Donnerstagmorgen, dem letzten Tag in Rom, machten wir uns auf zum Kolosseum. Wir bestaunten das große runde Bauwerk sowohl von außen als auch von innen. Danach ging es noch ins Forum Romano, wo wir auch so manches römisches Bauwerk sehen konnte. Zudem hatten wir dort einen schönen Blick auf das Kolosseum.
In der Freizeit danach besuchten wir noch die spanische Treppe und warfen eine Münze rückwärts in den Trevi Brunnen. Am späten Nachmittag ging es wieder in eine Messe, diesmal zusammen mit Messdienerinnen und Messdienern aus Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen. Auch hierbei waren das Gemeinschaftsgefühl und die Stimmung wieder unbeschreiblich, jedoch lag schon etwas Wehmut in der Luft, da es am nächsten Tag wieder zurück Richtung Heimat ging. Aber natürlich nicht, ohne an dem Abend ein letztes Eis in Rom zu essen.
An dem Abend nahm auch der kleine Flipper Einzug in unsere Gruppe, ein kleiner Delfin aus einem Souvenirshop. Er war von nun an unser Maskottchen.
Am Freitagmorgen ging es dann zu unserer letzten Wallfahrts-Etappe nach Assisi. Nachdem mehrmals betont wurde, wir sollen doch pünktlich an der Stelle sein, an der uns der Bus einsammelt, taten wir dies auch. Und wer war nicht da? Der Bus! Über eine Stunde mussten wir auf ihn warten. Als er dann endlich kam ging es circa drei Stunden lang Richtung Assisi. Das Problem war, dass Assisi auf einem Berg liegt, der Bus aber unten hielt. Ausgepowert von der Woche schleppten wir uns dort hoch, was sich auch durchaus lohnte.
Wir besuchten die Kirche, die der heilige Franziskus von Assisi erbaute und auch die Kirche St. Chiara. Nach dem wirklich letzten Eis, das wir aßen ging es in die Basilika San Francesco, mit allen anderen Messdienerinnen und Messdienern aus dem Erzbistum. Dort feierten wir gemeinsam mit unserem Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp eine Abschiedsmesse, welche wir aber nochmal mit voller Kraft genossen. Am Abend stiegen alle Gruppen in ihren Bus (es waren rund 30 Busse) und es ging wirklich Richtung Heimat. Die Heimfahrt war geprägt von totaler Erschöpfung und lautem Gesang. Zurück in Bonn wurden wir von Pfarrer Harth empfangen und bekamen einen kleinen Abschiedssegen. Vor allem aber wurde unser kleiner Flipper gesegnet, welcher das Symbol für eine unvergessliche Zeit ist.
Wir möchten uns herzlich bei allen bedanken, die uns die Romwallfahrt durch finanzielle Unterstützung ermöglicht haben. Ein Dank geht auch an Pfarrer Harth, der uns in Rom viel erzählt, erklärt und gezeigt hat. Und der größte Dank geht natürlich an die unglaublich fantastische Gruppe „die Flippers“. Es war eine unvergessliche Zeit mit Euch mit vielen schönen Momenten.